Meinungsmache mit Falschmeldungen

SWR Fernsehen

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Fake News, also Falschmeldungen, sind in aller Munde. Was ist echt? Und was nicht? Besonders in Bezug auf die Bundestagswahl 2017 gibt es Befürchtungen, dass Fake News Einfluss nehmen könnten.

Was sind Fake News?
Fake News sind einfach gesagt Falschmeldungen. Schon seit es die ersten Zeitungen gab, existierten Falschmeldungen. Heute kann eine falsche Nachricht im Netz “viral gehen”, sich also tausendfach in kürzester Zeit verbreiten. Fake News werden vor allem in sozialen Netzwerken rasend schnell geteilt und landen auf immer mehr Seiten.

Wem nutzen Fake News?
Im Grunde genommen, gibt es zwei Lager, denen gezielte Falschmeldungen nutzen: Autoren, die damit Geld verdienen wollen und politischen Meinungsmachern. Ein Beispiel aus dem letzten US-Wahlkampf zeigt, wie schnell sich mit Fake News Geld machen lässt. Das Internetportal Buzzfeed hat heraus gefunden, dass eine Gruppe von Teenagern in Mazedonien im US-Wahlkampf rund 140 Fake-News-Seiten erstellt und damit mehrere tausend Euro verdient hat. Das Geld nehmen die Seitenbetreiber durch Werbung ein, die auf ihren Homepages geschaltet wird.

Viele der Fake News, die in den letzten Wochen und Monaten im Umlauf waren, landen auch immer wieder auf populistischen Seiten. Der Vorwurf: Diese Seiten nutzen die Fake News, um für ihre Weltanschauung Stimmung zu machen, beispielsweise gegen Flüchtlinge oder die Politik von Angela Merkel.

Was tun gegen Fake News?
Falschmeldungen werden immer besser gemacht. Deshalb wird es beim schnellen Durchscrollen im Netz immer schwieriger, Fake News zu erkennen. Aber es gibt neue Bestrebungen, den Fake News den Kampf anzusagen.
Facebook hat angekündigt, dass das Unternehmen stärker gegen Fake News vorgehen will, indem es eine Meldefunktion für Posts anbietet. Dort, wo man bisher unerwünschte Posts melden konnte, soll es zukünftig eine zusätzliche Funktion für Fake News geben. Diese werden dann an das Netzwerk gemeldet und überprüft. Dabei helfen soll übrigens das deutsche Recherchebüro “Correctiv”. Auch Warnhinweise an Posts, die womöglich eine Fake News sind, soll es geben. Löschen will Facebook angebliche Fake News aber nicht.

Für Fortgeschrittene:
Wenn es für eine Meldung nur eine einzige Quelle gibt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es eine Fake News ist. Auch die Google-Bildersuche hilft dabei, Fake News zu erkennen. Bei einem Bild, das im Zusammenhang mit einer Nachricht gepostet wird, kann man die URL des Bildes einfach in die Google-Suche kopieren und dann herausfinden, ob das Bild beispielsweise aus dem Zusammenhang gerissen wurde.

Fazit
Fake News sind ein immer größer werdendes Problem. Dennoch gibt es Möglichkeiten, um Falschmeldungen zu erkennen, für die man aber mehr Zeit beim täglichen Nachrichtenkonsum einplanen muss. Die Bundesregierung will reagieren und hat ein Gesetz gegen Fake News angekündigt. Gefordert werden unter anderem empfindliche Geldstrafen und ein Löschen von Fake News in den sozialen Netzwerken innerhalb von 24 Stunden.

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